Chronik

Der Schwimm-Club OSTEND 1910 e.V., ein kurzer Abriss

1910 –  Gründung des SC OSTEND 1910

Die Gründung des Schwimm‑Club OSTEND 1910 erfolgte am 17.07.1910, Mitbegründer waren u.a. Bruno Liebchen und Hermann Werner aus Berlin Oberschöneweide.

1913 – Grundstückskauf und sportliche Entwicklung

Als Voraussetzung für die Aufnahme ins Vereinsregister wurde das Grundstück An der Wuhlheide 212 gekauft. Zur Finanzierung wurde eine Hypothek von 10.000,00 Goldmark aufgenommen.

Aufbaueinsatz auf dem Vereinsgelände

Es erfolgten die sportliche Entwicklung des Vereins und der Ausbau des Grundstücks zum Sportbad, in dem Schwimmsport und Wasserball betrieben werden konnten. Nach Aussage von Erich Schindler war dies einer von damals 86 Schwimmsportvereinen an den Ufern der Berliner Gewässer. Heute gehören wir zu den wenigen letzten Schwimmsportvereinen mit einem Grundstück an der Spree.

Die Begrenzungsleinen der Schwimmbahnen bestanden aus Leinen mit Holzklötzen. Mit diesen Leinen machten etliche Schwimmer schmerzhafte Erfahrungen (Höhepunkt war der Wettkampf von Sportskamerad Madanz in den fünfziger Jahren – er startete auf Bahn 1 und kam auf Bahn 5 ein).

Blick zum Sprungturm

Für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus Oberschöneweide war der „Verein“ An der Wuhlheide 212 eine finanziell erschwingliche Oase des Sports und der Freizeit. Eine kleine Kantine sorgte für Speisen und Getränke, so dass auch kleine und größere Feierlichkeiten stattfinden konnten.

Die Veranda um 1930

Höhepunkt des Sommers war die so genannte „Italienische Nacht“ mit sportlichem und kulturellem Teil, die auch immer wieder für Ereignisse aller Art gut war. Der Name „Italienische Nacht“ soll von dazu stattgefundenen nächtlichen Bootspartien mit entsprechender Illumination überliefert worden sein.

Schwimmveranstaltung um 1930

1940 – Gleichschaltung

Die Nationalsozialisten schalteten mit Hilfe einer Einheitssatzung alle Sportvereine gleich.

1945 – Pferdestall

Nach der Niederlage Hitlerdeutschlands im 2. Weltkrieg wurden alle Sportvereine, also auch unser Verein enteignet und aufgelöst. Das Grundstück wurde zunächst durch die Rote Armee als Pferdestall genutzt. Danach konnte es wieder durch den Verein genutzt werden. Da es an Allem fehlte, war der Wiederaufbau sehr mühsam. Ein Kontaktversuch zum Vereinsregister Berlin Charlottenburg wurde nicht unternommen.

1947 – Union Oberschöneweide

Es erfolgten die Wiederaufnahme des Sportbetriebes und der Anschluss an die Sportgemeinschaft Union Oberschöneweide. Aus dieser Zeit existiert noch ein Meisterschaftsbild der Berliner Jugendmeisterschaft im Wasserball. Als Rechtsträger für das Vereinsgrundstück wurde staatlicherseits die Bäderverwaltung Berlin eingesetzt.

1956 – Empor Köpenick 

Die Wasserball-Männermannschaft spielte in der 2. Liga und wollte Besseres. Da dies finanziell mit der SG Union Oberschöneweide nicht mehr zu machen war, erfolgte der Anschluss als Sektion Schwimmen an die finanziell besser gestellte BSG Empor Köpenick. 

Wasserballaufstiegsrunde 1959 in Leipzig

1966 – Aderlass 

In den Jahren bis 1966 konnte die sportliche Leistung der Wasserball-Männermannschaft gehalten, aber nicht verbessert werden. Ende 1965 beschloss die WB-Männermannschaft, sich dem damaligen Konkurrenzverein BSG Turbine Gaswerke anzuschließen. 

Da mit diesem Schritt neben den Sportlern natürlich auch potentiell wichtige Trainer und Funktionäre den Verein verließen, war damit das Kapitel Wasserball-Leistungssport für unseren Verein beendet. Auch der Schwimmsport litt stark unter diesem Einschnitt.  

Nach diesem Schnitt konzentrierten wir uns auf den Schwimmsport für Kinder und Jugendliche in Köpenick. Vielen sind die erfrischenden Duelle aller Art zwischen Turbine  Gaswerke und Empor  Köpenick aus dieser Zeit bis in die achtziger Jahre noch in Erinnerung. 

1970 – Vereinsgrundstück

Die Rechtsträgerschaft über das Vereinsgrundstück wurde durch die Sportstättenverwaltung Berlin übernommen. Für uns entstand die Möglichkeit, die vorhandenen Baulichkeiten durch Pflegeverträge kontinuierlich zu verbessern.

1983 – Vereinsgrundstück

Die Rechtsträgerschaft wurde von der Kommunalen Wohnungsverwaltung (KWV) Köpenick übernommen, was grundsätzlich weiterhin die Möglichkeit der organisierten Pflege des Vereins­grundstückes bedeutete. Die Erträge der Pflegeverträge und der Kantine mussten ab diesem Zeitpunkt der BSG-Leitung überlassen werden.

1990 – Schwimm-Club OSTEND 1910 e.V.

Mit der Wende 1989 konnten wir aus der BSG Empor Köpenick austreten und den Schwimm-Club Ostend 1910 e.V. neu gründen. Die Gründungs­versammlung fand am 12.06.1990 auf dem Vereinsgrundstück An der Wuhlheide 212 statt. Die notwendigen Unterlagen wurden an das Vereinsregister am Amtsgericht Berlin Charlottenburg übermittelt. Die BSG Empor Köpenick überließ uns vertraglich das Vereins­grund­stück zur Nutzung. Gleichzeitig wurde unsererseits die Restitution des Grundstückes An der Wuhlheide 212 beantragt.

1991 – Notvorstand

Im Schreiben des Vereinregisters vom 22.05.1991 wurde uns mitgeteilt, daß der Vereinsname nicht frei sei und dem eingetragenen Verein Schwimm-Club OSTEND 1910 e.V. mit Sitz An der Wuhlheide 212 in Berlin Oberschöneweide gehöre. Sollten wir die Nachfolge antreten wollen, müsse unsererseits der Nachweis einer ununter­brochenen Vereins­tätigkeit seit 1945 erbracht und ein Notvorstand zur Übernahme der Amtsgeschäfte eingesetzt werden. Dieser, für uns alles entscheidende Nachweis konnte unsererseits sowohl in sportlicher als auch in verwaltungstechnischer Hinsicht erbracht werden.

Am 13.12.1991 wurde der Not-Vorstand, bestehend aus den Sportkameraden Gert Morgenstern, Andreas Königstädt und Jörg Schmiedchen, ins Vereinsregister eingetragen. Damit war die Voraussetzung, den alten Verein Schwimm-Club Ostend 1910 e.V. wieder einzusetzen, geschaffen.

1992 – Wiedereinsetzung

Auf der am 08.08.1992 stattfindenden Hauptversammlung wurden der Notvorstand entlastet, der neue Vorstand mit Gert Morgenstern, Ralf Krause und Andreas Königstädt gewählt und die Satzung in geänderter Fassung beschlossen. Damit war der alte Schwimm-Club Ostend 1910 e.V. wieder eingesetzt, ein denkwürdiger Tag in der Geschichte unseres Vereins.

1993 – Vereinsgrundstück in Gefahr

Der Rechtsträger des Vereinsgrundstückes, die aus der KWV Köpenick hervorgegangene Köpenicker Wohnungsgesellschaft teilte der BSG Empor Köpenick eine Mieterhöhung für das Vereinsgrundstück auf 3.000,00 DM/Monat mit, worauf die BSG Empor Köpenick angesichts der Miethöhe das Grundstück aufgab und die Nutzung kündigte.

Doch der Schwimm-Club Ostend 1910 e.V. gab nicht auf und bewirkte durch Vorsprache beim damaligen Stadtrat für Kultur und Sport einen neuen Nutzungsvertrag für das Vereinsgrundstück.

Wettbewerbsgewinner

1999 – Wiedereintrag ins Grundbuch

Unserem Restitutionsantrag aus dem Jahre 1990 wurde stattgegeben. Im Dezember 1999 konnte nach der Auflage, 3.750,00 DM an den Entschädigungsfonds zu überweisen, der Verein als Eigentümer des Vereinsgrundstücks An der Wuhlheide 212 ins Grundbuch eingetragen werden – ein weiteres denkwürdiges Datum in unserer Vereins­geschichte

Eigentümer im Grundbuch

2002 – Kaisersteg

Am 15.06.2002 im Anschluss an ein „Protestbaden“ zur besseren Erlebbarkeit der Spree in Schöneweide fand auf unserem Vereinsgrundstück eine politische Diskussionsrunde der Volkshoch-schule statt, in deren Verlauf die Vertreter der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung erstmals öffentlich bekannt gaben, dass der Kaisersteg, eine Fußgängerbrücke über die Spree zwischen Ober- und Niederschöneweide, wieder-aufgebaut werden würde.

Protestbaden – angemeldete Demonstration mit Polizeischutz

2004 – Mitgliederaufbau – Gewinner im LSB-Wettbewerb

Seit Ende der neunziger Jahre bemühen wir uns intensiv, die Mitgliederanzahl zu erhöhen. So stieg sie von 46 Anfang 1999 auf 120  Ende 2004. Ende 2004 besteht der Verein aus drei Trainingsgruppen für Kinder, einer Trainingsgruppe für Erwachsene und der Anglergruppe, hinzu kommen Grundstücksnutzer und passive Mitglieder.

Aufgrund der Verdopplung der Kinderanzahl von 2000 auf 2001 bekam der SC Ostend am 11.06.2002 als ein Gewinner im LSB-Wettbewerb  „Wer holt die meisten Kinder von der Straße“ einen 300 € Scheck. Seit Herbst 2004 finden regelmäßig Frühjahrs- und Herbstfahrten mit den Kindern statt. Sofern eine Absicherung mit den Betreuer erfolgen kann, wird im Sommer eine Sommerfahrt organisiert.

2001-2008 Bauliche Investitionen

Aufgrund der 1999 erfolgten eigentumsrechtlichen Klärung bzgl. des Vereinsgrundstückes konnten zahlreiche bauliche Investitionen – teilweiße mit Fördermitteln des Senates – erfolgen. Die Toilettenanlage wurde modernisiert, das Grundstück erhielt im wegen Baumaßnahmen auf dem Nachbargrundstück An der Wuhlheide 214 nach 90 Jahren Vereinsnutzung einen eigenen Stromanschluss, die Terrassenfläche wurde komplett neu gestaltet. Im Jahr 2007 erfolgte eine Erneuerung des Kantinenabwasserleitungszweiges und 2008 er-richten zahlreiche Vereinsmitglieder den Pavillon.

Hier entsteht ein neuer Grill

17. Juli 2010 – 100 Jahre Schwimm-Club Ostend 1910 e.V.

Wir feiern den 100. Geburtstag mit einer bombastischen Party.

Der Schwimm-Club OSTEND 1910 e.V., seine Vorsitzenden

1910-1924
1924-1930
1930-1935
1935-1945
1945-1952
1952-1956
1956-1961
1961-1966
1966-1970
1970-1975
1975-1979
1979-1984
1984-1999
1999-2001
2001-2006
2006-2018
2018-2024
2024-
Bruno Liebchen
Carl Herzog
Bruno Liebchen
Kurt Schütte
Hermann Arnold
Walter Peters
Erich Schindler
Willi Freitag
Günter Stegmann
Jörg Schmiedchen
Reiner Quosdorf
Gerhard Grothe
Gert Morgenstern
Jörg Schmiedchen
Olaf Hank
Martina Kandalowski
Peggy Lehmann
Amina Höfer